Die Appellation Pessac-Léognan umgibt zum Teil die Stadt Bordeaux und begleitet die Garonne am linken Ufer in Richtung Süden. Mit ca. 35 % ist Pessac-Léognan Bestandteil der Appellation Graves auf ca. 4.000 Hektar Rebfläche. 1987 führten die Weingüter des Pessac-Léognan eine Trennung herbei, um die Qualität ihrer Weine zu betonen. Seither führen sie die Bezeichnung „Cru Classé de Graves“.
Das Terroir des Pessac-Léognan ist mit seinen groben Kiesböden (frz. graves) unterschiedlich und vielfältig. Neben der guten Drainage verleihen Bodenstrukturen aus Sand, Ton und Kalkstein den Weinen eine besondere Mineralität. Für ihre Rot- als auch Weißweine ist die Region bekannt. Die roten Weine entstehen aus den Rebsorten Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot. Bei den Weißweinen spielen Sauvignon Blanc, Sémillon und Muscadelle eine wichtige Rolle. Die Rotweine wirken elegant, mit guter Struktur und Tanninreichtum. Sie zeigen Aromen von dunklen Früchten, Tabak und Gewürzen. Frisch und mineralisch sind die Weißweine mit ihren Zitrus- und Blütennoten. Neben den Rotweinen sind auch die Weißweine des Pessac-Léognan für ihre Alterungsfähigkeit bekannt.
Renommierte Weingüter entstanden in Pessac-Léognan bereits vor mehreren hundert Jahren: Château Haut-Brion (im Jahre 1553), La Mission Haut-Brion (17. Jh.) oder Pape Clément (13. Jh.) Haut-Brion führt mit dem Rang des Premier Grand Cru Classé als einziges Château die Bordeaux-Klassifizierung von 1855 an.